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Benjamin Franklin

Samstag, April 05, 2008

Das Leben meiner Großväter

Bill sagt, er hat Angst. Björn sagt, er hat keine Angst.

Ich habe Angst vor dem Aufbau eines 'neuen Polizeistaats' in der 'Festung Europa'. Genauer gesagt Furcht. Denn Furcht ist die Angst vor etwas Konkretem.

Während sich Angst als mentales Feedback in Folge eines physiologisch-organischen Zustands von Enge, flacher Atmung, Sauerstoffmangel und Adrenalin, äußert, das sich je nach Gebenheit das eine oder ein anderes Ereignis als Projektionsfläche, mithin Alibi, für den empfundenden Stress wählt, hat die Furcht ihren Ursprung in der tatsächlichen Wahrnehmung und Beurteilung einer konkreten Gefahr durch den Geist. Sie wirkt in umgekehrter Richtung, dann, bei fehlender Abhilfe, zurück auf den Körper und seinen Stoffwechsel. Im Resultat ähneln sich die empfundenen, körperlichen Symptome somit erheblich.

Wer hier regelmäßig liest, weiß, wie fassungslos, ich mir immer wieder im Hinblick auf die gesellschafts-politische Entwicklung in Deutschland seit 1989 die Augen reibe. Ich mir einbilde, meine Ohren nicht richtig gewaschen zu haben, wenn im TV wieder so ein Schlippsträger meint: " 'Nie wieder Krieg, nie wieder deutsches Militär im Ausland.' das ist eine ja eine gefährliche Parole Ewiggestriger, die heute nicht mehr gelten könne, nicht gelten dürfte."

Doch mit meinen Ohren ist alles okay. Und in mir summt die Passage einer Berliner Punkband aus den 90ern:

'33 oder 1000! Habt ihr's noch nicht kapiert ?!
Für Profite über Leichen, die Leichen sind wir!'


Leider passiert es viel zu selten, dass auch die Major-Media ihre soziale Mitverantwortung wahrnimmt, so wie hier MTV (Hut ab!):


Pub Think MTV Holocaust metro

(via)

Meine beiden Großväter haben den 2. Weltkrieg nicht überlebt. Meine Großmütter haben in den Jahrzehnten drauf die Kinder allein durchbringen müssen. Ausgehend von dem, was echt gesund wäre, haben meine Eltern noch bis heute einen kräftigen Dachschaden davon mitgenommen. Selbst meine Schwester und mich schmerzt es heute oft noch sehr, soetwas wie richtige Familie nie wirklich erfahren zu können. Wenn Familien zerbrechen, weil die Mitglieder ihre soziale Verantwortung nicht annehmen, vielleicht nicht annehmen können, ist es verstehbar, vielleicht sogar oft genug verzeihbar. Menschen können kompensieren.

Wenn Familien kollektiv zerbrechen, weil Politik keinen Begriff von 'Achtung vor menschlichem Leben' hat, ist es nur noch Verbrechen.

Darum sage ich allen Schlippsträgern: "Wenn ihr heute wieder Familien zerstören wollt, und sei es nicht in Berlin, sondern in Kundus oder Teheran, oder Familien aus Dayton oder Miami-Beach, dann bekommt ihr dafür niemals meine Stimme, nie meine Sprache, nicht meine Steuergeldern, und schon gar nicht mein Blut."

Das muss ich ihnen im Andenken an meine Großeltern einfach so sagen.

UPDATE:
Und nochmal MTV:


Pub Think MTV Holocaust house

(auch via)